Die Castortransporte ins Wendland

…und wieder einmal ist es so weit: Der Castor soll durch das Wendland in das Zwischenlager Gorleben rollen. Und wie immer bin ich auch wieder dabei, mich am Widerstand gegen diese unsinnigen Transporte zu beteiligen.

Heute am Mittwoch haben wir angefangen unsere Infrastruktur herzustellen. Das Wahlkreisbüro von Kurt Herzog, MdL Niedersachsen und Doro Menzner MdB in Dannenberg wird aufgerüstet und wird während der Transporttage 24 Stunden geöffnet sein.

http://www.castorticker.de/ wird in den nächsten Tagen eine wichtige Informationsquelle sein. Über den Ticker erfahren wir immer das Neueste zum Castor und können unsere Aktivitäten daran ausrichten.

Morgen früh – 24.11. 9:30 - geht die traditionelle SchülerInnendemo in Lüchow los. Das wird mein erster „Einsatz“. Ich habe eine rote Umhängetasche dabei, die mit vielen Trillerpfeifen gefüllt ist. Ich habe das Gefühl, dass ich damit dort gut aufgehoben bin. Anschließend treffen wir uns wieder im Büro und schauen mal, was der Tag noch so hergibt. Eine Tour durch die verschiedenen Camps steht auf jeden Fall auf dem Programm. Landmaschinenschau mit anschließendem Laternenumzug in Metzingen, Demo in Lüneburg oder?

Nachdem der Castor in Frankreich am Mittwoch abgefahren ist, parkt er heute schon den ganzen Tag in Rémilly. Im Wendland treffen derweil so nach und nach immer mehr Menschen ein.
Am Vormittag formiert sich die SchülerInnendemo in Lüchow, Treffpunkt ist wie immer der Busbahnhof, der sich langsam, aber allmählich füllt. Die jüngsten TeilnehmerInnen sitzen noch im Kinderwagen, die Ältesten sind schon längst Oma oder gar Uropa. Einige SchülerInnen möchten vorher noch schnell den Einkauf erledigen. Die Polizei kontrolliert, ob Schüler Eier gekauft haben - seit wann ist Eierkaufen verboten? Die Demoleitung spricht von 1.400 TeilnehmerInnen, die Polizei von 2.000. Ich bin der Meinung: Die Polizei hat ausnahmsweise mal recht.

Der Focus hat eine wirklich gute Fotostrecke zu den Castortransporten und - protesten veröffentlicht. Einen Rückblick aus dem Protestbündnis findet sich hier. Und meine Fotos habe ich an den Anfang dieses Berichtes gestellt.  Die Qualität läßt teilweise zu wünschen übrig...           

5484 Minuten oder auch 3 Tage, 19 Stunden und 24 Minuten waren die Castorbehälter unterwegs. Die Anti-Atom-Bewegung im Wendland hat damit einen neuen „Streckenrekord“ aufgestellt, die Transportzeit wieder einmal verlängert und den Transport verteuert. Wie absurd ist es, die Laufzeiten von Atomkraftwerken zu verlängern, ohne zu wissen, wohin mit dem über viele Generationen hinaus gefährlich strahlendem Müll. Über Tage hinweg haben wir blockiert, gefroren, gesungen, getanzt und in vielfältigen Aktionsformen den Widerstand gegen diese unsinnige Politik formuliert.